Optional ein knackiger Exkurs oder springe gleich einen Abschnitt weiter.
Welche Omega-3-Fettsäuren gibt es? Und warum ist DHA so wichtig?
Fangen wir einmal bei Null an. Omega-3-Fettsäuren gehören zu den sogenannten mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Drei davon sind für den menschlichen Körper besonders wichtig: Alpha-Linolensäure (ALA) , Docosahexaensäureund (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA).
ALA ist eine essenzielle Fettsäure, kann also vom Körper nicht selbst hergestellt werden. DHA und EPA hingegen können beide aus ALA gebildet werden. Allerdings benötigen besonders Babys neben der Aufnahme von ALA auch die von DHA. Grund: Ihr kleiner Körper kann die erforderliche Menge noch nicht selbst produzieren.
DHA ist ein bedeutsames Fett, das über die Muttermilch und zusätzlich oder alternativ durch Folge-Babymilch mit dem Zusatz DHA an Babys weitergegeben wird. Es trägt zur Gehirnentwicklung bei und unterstützt durch die Anreicherung in der Netzhaut die visuellen Fähigkeiten von Säuglingen. Mehr dazu erfährst du in unserem Blogpost über LCP’s.
Exkurs Ende...
Die Popularität des Fischöls hat Geschichte
Wenn wir der Geschichte des Fischöls glauben sind die vermeintlich gesunden Grönländer am Hype um das Fischöl schuld.
Das Wissen, das Fischöl gesund sei und als Quelle für Omega-3-Fettsäuren dient, stammt aus den Erkenntnissen dänischer Forscher aus den 70ern. Sie entdeckten, dass Inuit angeblich nicht an Herz-Kreislauf-Erkrankungen litten.
Das gab den Forschern zu grübeln, denn die sehr fette fleisch- und fischhaltige Kost der Inuit mit wenig Früchten und Gemüse schien alles andere als ausgewogen und gesund. Sie kamen zu dem Schluss, dass das Fischfett, reich an Omega-3, das zum alltäglichen Speiseplan der Inuit gehört, für die “gesunden” Grönländer sorgen musste.
Wohlgemerkt: Nur, weil die Grönländer den dänischen Forschern nicht von Herz-Kreislauf-Erkrankungen berichtet haben, heißt dies nicht, dass sie keine hatten. Das Ergebnis der dänischen Forscher wurde später widerlegt. Der Hype um Fischöl wurde dadurch aber nicht gebrochen.
Fischöl aus der Fischzucht oder Wildfang?
Fischöl wird aus fettreichen Fischen wie etwa Sardinen und Sardellen aus der Fischzucht oder dem Wildfang gewonnen. Die Fischzucht gehört zu der Kategorie der klassischen Nutztierhaltung. Als Nahrungsmittel erhalten Zuchtfische in der Regel Fischmehl und -öl. Allerdings stammt dieses Mehl und Öl selbst aus dem Ozean, also aus dem wilden Fischfang. Ob Fischzucht oder nicht nachhaltiger Wildfang, beide tragen zur Ausbeutung der Weltmeere bei.
Vielleicht ahnst du bereits wie das nächste Kapitel heißt?
Antibiotika, Überfischung und Schadstoffbelastung im Meer
Die Nutztierhaltung ist eine wirtschaftlich profitable Form der Tierhaltung, in der Tiere anstatt in ihrem natürlichen Lebensraum in einer künstliche Umgebung, meist auf engem Raum gehalten werden. Um Krankheiten vorzubeugen werden den Tieren häufig unter anderem präventiv Antibiotika verabreicht.
Eines zahlreicher Umweltprobleme, mit denen wir heutzutage konfrontiert sind, ist die drastische Überfischung der Weltmeere. Indem wilder Fischfang an Zuchtfische gefüttert wird, scheint die aktuelle, nicht nachhaltige Zuchtfischerei die Überfischung der Meere keinesfalls zu entlasten sondern zu fördern. Wohlgemekrt, nur ein Bruchteil des Fischfangs ist von Marine Stewardship Council (MSC) als nachhaltiger Fischfang zertifiziert.
Eine weitere Schwierigkeit ist die Schadstoffbelastung in den Weltmeeren. Über Jahrzehnte wurden giftige Stoffe in das Meer gekippt, und so wirklich hat die Menschheit immer noch nicht damit aufgehört. Quecksilber, PCB, DDT und Dioxine schwimmen im Meer herum und werden von Fischen (wie vom gesamten Ökosystem im Meer) aufgenommen und in den fettigen Körperteilen der Fische, aus denen Öl gewonnen wird, gespeichert.
Klar weist Fischöl drastische Qualitätsunterschiede auf. So haben die ca. 10% des weltweiten Fischöls, welche in der Nahrungsergänzungs- oder Arzneimittelindustrie landen eine bessere Qualität als die 90 % Fischöl, die in der Nutztierhaltung von Fischen, Kühen, Schweinen etc. verfüttert werden.
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Ist Algenöl die Zukunft?
Algenöl, Quelle für die Omega-3-Fettsäure DHA, wird auf dem Land in naturnahen Zuchtbecken für Mikroalgen unter kontrollierten Bedingungen gezüchtet. Somit ist die Belastung mit Schadstoffen im Vergleich zur Fischzuchtindustrie deutlich niedriger beziehungsweise praktisch ausgeschlossen.
Weißt du noch wie Lebertran schmeckt? Lebertran ist nichts anderes als eine Art von Fischöl und schmeckt folgerichtig nach Fisch. Algenöl hingegeben ist eine Pflanze, mit einem vollkommen anderen Geschmack. Viele bezeichnen ihn als etwas salzig aber keinesfalls als unangenehm.
Algenöl ist in natürlicher Umgebung die Ursprungsquelle für DHA, das auch in Fischöl zu finden ist. Nur macht das DHA eine Reise von kleineren Fischen, die von größeren Fisch verspeist werden bis sie auf unseren Tellern landen. Daher stellt sich die Frage warum wir diesen Umweg gehen müssen? Wieso nicht gleich zur Quelle - zu den Algen?
Check die Verpackungen
Einer der Gründe warum die Mehrzahl an Babynahrungsherstellern immernoch zu Fischöl greifen ist vermutlich der Preis. Denn die Preise für Algenöl sind höher als für Fischöl.
Du willst das beste für dein Baby. Wir legen dir ans Herz dir Zeit zu nehmen einen Blick auf die Zutatenliste von Babynahrung zu werfen.
Die wichtigsten Fakten zusammengefasst:
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DHA ist eine bedeutsame Omega-3-Fettsäure für Säuglinge und nach EU-Standard gesetzlich für Folge-Milchnahrung vorgeschrieben.
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Fischöl ist in der Regel die DHA-Quelle in Folge-Babymilch.
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DHA-Quelle für Fische ist Plankton beziehungsweise sind Algen.
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Algenöl wird aus Mikroalgen gewonnen, welche in Zuchtbecken schadstofffrei heranwachsen.
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Eine deutlich ökologisch nachhaltigere und deutlich schadstoffärmere Quelle für DHA als Fischöl ist Algenöl.
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Öl aus Algen schmeckt besser, weil es salzig aber bei weitem nicht fischig schmeckt.
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Check die Verpackungen: Wenn Hersteller zu Algenöl greifen, schreiben sie dies auf ihre Verpackungen.
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Quellen:
https://www.quarks.de/gesundheit/ernaehrung/omega-3-fettsaeuren/
https://worldoceanreview.com/wor-2/aquakultur/umweltbewusste-aquakultur/
https://www.wwf.de/themen-projekte/meere-kuesten/fischerei/nachhaltige-fischerei/aquakulturen
https://academic.oup.com/ajcn/article/78/3/640S/4690006