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Ganz oft denken Menschen, dass sie lediglich die Wahl zwischen einer Klinikgeburt oder Hausgeburt haben. Dabei gibt es noch ein paar Nuancen dazwischen. Eine Beleghebamme kann dich während deiner Schwangerschaft begleiten und im Krankenhaus bei der Geburt dabei sein. Es gibt ebenso von Hebammen geleitete Geburtshäuser in der Nähe oder auf dem Gelände von Krankenhäusern. Und dann sind da noch Hebammenkreißsäle im Krankenhausgebäude. Lass uns mal ein bisschen Ordnung in die vielen Möglichkeiten bringen.
Ein Blick auf die Zahlen: Geburt in der Klinik und außerklinische Geburt
Die Gesellschaft für Qualität in der außerklinischen Geburtshilfe e.V. erhebt schon seit 1999 Daten zu Geburten zu Hause und in von Hebammen geleiteten Einrichtungen in Deutschland. In Deutschland werden aktuell 98 % der Geburten im Krankenhaus durchgeführt und nur 2 % in einem Geburtshaus oder bei einer Hausgeburt.
Wieso eigentlich? Es gibt deutlich zu wenige außerklinische Angebote von Hebammen. Zusätzlich suchen Schwangere die größtmögliche Sicherheit beim Geburtsort. Natürlich gibt es noch weitere Aspekte, die eine Rolle spielen. Wie sieht es bei dir aus? Hast du dir schon überlegt, was dir bei der Geburt wichtig ist?
Fragen zum Geburtsort
Es gibt eine Liste an Fragen, die du dir vor der Geburt stellen kannst:
- Wie hoch ist dein eigenes Sicherheitsbedürfnis, brauchst du eine Ärzt:in vor Ort? Wie wichtig ist dir die Atmosphäre des Geburtsortes?
- Hast du besondere Wünsche für den Geburtsablauf?
- Welche medizinischen Möglichkeiten brauchst du am Geburtsort?
- Von wem brauchst du Unterstützung in den ersten Stunden und Tagen nach der Geburt?
- Spielt die Nähe zu deinem Wohnort eine Rolle?
Wir empfehlen dir, die Liste an Fragen noch zu erweitern. Was möchtest du noch wissen? Bei dem ganzen Hinterfragen, vergiss nicht am Ende auf dein Bauchgefühl zu hören. Vertraue auf deine Fähigkeit, dein Baby gut auf die Welt zu bekommen.
Geburt im Krankenhaus - sicherster Weg?
Im Krankenhaus mit einer Neugeborenenintensivstation (nicht in allen Krankenhäusern vorhanden), gibt es die bestmögliche medizinische Versorgung für die Mutter und das Kind, falls es zu Komplikationen kommen sollte. Genau das ist der Grund, warum sich viele werdende Mütter für eine Geburt im Krankenhaus entscheiden. Das Wissen, neben einer Hebamme noch Ärzt:innen, einen Operationssaal und Medikamente wie eine PDA (Periduralanästhesie) oder Lachgas zu haben, beruhigt ungemein. Es nimmt vielen die Angst vor der Geburt und so ist es leichter, sich zu entspannen und loszulassen.
Neugeborenenintensivstation oder Säuglingsstation
Nicht alle Krankenhäuser mit einer Geburtsstation haben eine Säuglingsstation und eine Neugeborenenintensivstation. Deshalb ist es wichtig, sich über die Ausstattung des Krankenhauses zu informieren, einen Informationstag zu besuchen und sich am Ende bei der ausgewählten Wunschklinik anzumelden. Übrigens, es gibt sehr gute Geburtsstationen in Krankenhäusern, die keine Neugeborenenintensivstation haben.
Ausstattung und Schmerzlinderung
In Krankenhäusern gibt es oft Geburtswannen, Gebärstühle, Sitzbälle oder auch Seile zum Festhalten. Dass diese Ausstattung vorhanden ist, muss aber nicht heißen, dass diese am Geburtstag deines Babys auch verfügbar sind. Denn du bist vermutlich nicht die einzige Frau, die sich in deiner Wunschklinik angemeldet hat. Auch gab es während Corona das Verbot, Geburtswannen zu verwenden.
Manche Krankenhäuser haben neben den herkömmlichen Schmerzmitteln wie PDA und Lachgas auch alternative Mittel wie Akupunktur im Angebot. Noch ein Hinweis, die Anzahl der Kreißsäle ist in einem Krankenhaus ebenfalls begrenzt. PDAs dürfen nur in einem Kreißsaal verabreicht werden. Sind alle Kreißsäle belegt, keine PDA in deiner Wunschklinik.
Rooming-in
In der Vergangenheit war es üblich, dass nach der Geburt Babys von der Mutter getrennt und auf die Säuglingsstation gebracht wurden. Rooming-in ist ein Angebot von vielen Krankenhäusern, bei dem in den ersten 24 Stunden Babys im Zimmer der Mutter bleiben, so dass Mutter und Kind die ersten Stunden nach der Geburt gemeinsam verbringen können.
Beleghebamme
Beleghebammen sind freiberufliche Hebammen, die mit bestimmten Kliniken zusammenarbeiten. Eine Beleghebamme kann dich wie eine “normale” freiberufliche Hebamme vor und nach der Geburt betreuen, mit dem Unterschied, dass sie mit in den Kreissaal darf. Ein noch relativ neues Modell ist der Hebammenkreißsaal, in dem Hebammen ohne Ärztinn:innen die Geburt begleiten. Ob das in deinem auserwählten Krankenhaus und mit deiner Beleghebamme möglich ist, musst du mit deiner Hebamme besprechen.
Wichtig: Kümmere dich bereits zu Beginn deiner Schwangerschaft um eine Beleghebamme. Das Angebot ist in Deutschland leider begrenzt. Auch sind die Kosten nicht zu vernachlässigen. Für die Phase zwischen der 37. und der 42. Schwangerschaftswoche fällt eine Rufbereitschaftspauschale an, die nicht von den Krankenkassen übernommen wird.
Geburtshaus
Geburtshäuser sind eine Alternative zum klassischen Kreißsaal. Das Modell ist noch gar nicht so alt. Erst seit ungefähr 30 Jahren gibt es diesen Ort, an dem auf die individuellen Bedürfnisse der (werdenden) Mutter und ebenso der Hebamme Rücksicht genommen wird. Abhängig vom Geburtshaus und der Absprache mit der Frau kann die Geburt stationär oder ambulant durchgeführt werden. In Geburtshäusern gibt es auch eine Betreuung vor und nach der Geburt.
Gut zu wissen: Es gibt ebenso Geburtshäuser auf dem Gelände von Kliniken mit geburtshilflicher Abteilung. Allerdings sind diese eher selten und oft früh ausgebucht. Deshalb kümmere dich, wenn möglich, schon früh in deiner Schwangerschaft um einen Platz.
Warum entscheiden sich Frauen für eine Hausgeburt oder ein Geburtshaus?
Der allgemeine Klinikbetrieb hat eben ein paar Schattenseiten, die unausweichlich sind:
- In einem Klinikbetrieb gibt es Schichtwechsel und damit auch wechselndes Personal
- Ärzt:innen und im Krankenhaus angestellte Hebammen sind der werdenden Mutter unbekannt
- Klinikatmosphäre ist meist nicht gerade gemütlich
- Krankenhauskeime sind im Krankenhaus nicht vollständig zu vermeiden
- Individuelle Wünsche und Bedürfnisse finden wenig Beachtung
Die Gesellschaft für Qualität in der außerklinischen Geburtshilfe e.V. kam zu dem Ergebnis, dass Frauen sich gegen eine Klinikgeburt entscheiden, weil ihnen folgende Punkte wichtig sind: Selbstbestimmung, Umgebung, vertraute Hebamme und Betreuungsangebot.
Aus dem Nähkästchen: Geburtsgeschichten von Frauen von Löwenzahn Organics
Wie bereits weiter oben erwähnt, finden in Deutschland 98 % der Geburten in der Klinik statt. Aus diesem Grund ist es nicht verwunderlich, dass alle sieben Geburtsgeschichten aus dem Löwenzahn Organics Team im Krankenhaus stattgefunden haben.
I.
“Ich wollte den größten Teil der Wehen zu Hause haben, und da ich in der Nähe einer großen Entbindungsklinik wohne, habe ich mich dort angemeldet. So konnte ich mich für die Entbindung in ein sehr gutes Krankenhaus begeben und die +30 Stunden Wehen zu Hause verbringen.“ – Alice
II.
“Weil die Plätze in Geburtshäusern so stark begrenzt sind und ich schon ein bisschen spät dran war, habe ich mich ziemlich schnell für eine Klinikgeburt entschieden. Ich war auf Infoabenden und habe mich für eine Klinik mit Säuglingsstation entschieden. Nur am Tag der Geburt war kein Kreißsaal frei. Ohne Kreißsaal keine PDA. Deshalb wurde ich in ein anderes Krankenhaus ohne Säuglingsstation verlegt. Dort habe ich mich viel besser aufgehoben gefühlt und will dort für die nächste Geburt wieder hin.” – Laura
III.
“Ich war in den USA, als ich mit meinem Sohn schwanger war. Er kam spät, und ich habe (fast) alles versucht, um die Wehen einzuleiten (Treppensteigen, scharfes Essen, usw.). Am Ende waren es eingeleitete Wehen im Krankenhaus und 17 Stunden später war er da. Hebammen sind in den USA nicht so üblich. Dank der Schmerzmittel ging es mir relativ gut und man vergisst später ohnehin alles, wenn das faltige, schreiende neue Leben auf der Brust liegt.” – Monna
IV.
“Meine beiden Kinder sind etwas früher als geplant gekommen. Aber bei Matilda, unserem zweiten Kind, war es ein bisschen beängstigend, weil sie nicht atmete, als sie herauskam. Wir warteten darauf, die Schreie zu hören, aber bald merkten wir, dass keine Schreie kamen. Aufgrund einiger Komplikationen hatte sie sich umgedreht und wurde zu einem Sternengucker. Das Team der Charité-Klinik für Neugeborene hätte in dieser Zeit nicht ruhiger und professioneller sein können und war zu jeder Tageszeit offen dafür, dass ich sie auf der Intensivstation besuchen konnte. Das Team war fürsorglich, und ich fühlte mich als Mutter unglaublich unterstützt und hatte das große Glück, in einem Land zu leben, in dem die Gesundheitsversorgung sehr gut ist”. – Liz
V.
“Bei meiner ersten Tochter habe ich mit meinem Mann in Amsterdam gewohnt. Dort sind Hausgeburten üblich. Ich wollte dennoch in ein Krankenhaus, hatte aber eine Hebamme, die mir bis zum Krankenhaus zur Seite stand. Sie durfte leider nicht mit ins Krankenhaus, weil sie dazu keine Rechte hatte. Meine Tochter kam 6 Wochen zu früh und die Trennung meines Babys nach der Geburt war traumatisch für mich.” – Nina
VI.
“Als ich in der 7. Woche schwanger war, habe ich meiner besten Freundin davon erzählt. Sie hat mir gleich dazu geraten, mich um einen Beleghebamme zu kümmern. Als die Wehen los gingen, habe ich am frühen Morgen meine Beleghebamme angerufen. Sie ist zu uns in die Wohnung gekommen und hat uns gesagt, dass ich noch Zeit haben werde. Also haben wir erst noch gefrühstückt und haben dann meine Hebamme im Krankenhaus getroffen. Meine erste Geburt war sehr anstrengend, weil es ein Sternengucker war. Ich war nach der Geburt fix und fertig.” – Anne
VII.
"Wir haben uns eine Klinik mit Neugeborenenintensivstation ausgesucht. Bereits in der 29. Schwangerschaftswoche sind bei meiner ersten Geburt Wehen aufgetaucht. Bis ich im Krankenhaus war, war es leider zu spät, Wehenhemmer zu geben. Mein Baby musste schon sehr früh geholt werden. Für mich war das sehr traumatisch. Zum Glück gab es die Möglichkeit, dass ich wieder ins Krankenhaus einziehen konnte, solange mein Baby noch auf der Kinderstation war." – Jacqueline
Geburtsorte zusammengefasst
Klinikgeburt: Entbindung mit anschließendem stationären Aufenthalt.
Ambulante Geburt: Geburt in der Klinik mit sofortiger Entlassung nach der Entbindung.
Beleggeburt/Beleghebamme: Mitnahme der betreuenden Hebamme in die Klinik.
Hebammenkreisaal: Hebammen führen ohne ärztliches Personal die Geburt im Krankenhaus durch.
Hausgeburt: Geburt zu Hause mit einer freiberuflichen Hebamme.
Geburtshaus: Außerklinische Geburt. Entweder ambulant oder stationär.
Bei einem positives Geburtserlebnis können dich zusätzlich zur medizinischen Versorgung auch Doulas unterstützen. Wir haben mit einer Doula über ihre Arbeit gesprochen.
Hier findest du noch mehr nützliche Tipps in der Schwangerschaft für dich.
Weiterführende Links:
Fragenkatalog zum Geburtsort
Quellen:
- https://keleya.de/klinik-oder-hausgeburt/
- https://www.netzwerk-geburtshaeuser.de/geburtshaus/
- https://www.ammely.de
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